Die AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal unterstreicht ihre Vorreiterrolle bei der Nutzung der umweltschonenden Wasserstoff-Technologie: Ab sofort gehört ein ganz besonderer Müllwagen des Nutzfahrzeugherstellers FAUN zum AWG-Fuhrpark. Der Clou am nagelneuen FAUN ROTOPRESS 521: Angetrieben von Wasserstoff produziert der neue Müllwagen keine schädlichen Emissionen.
„Unser neues Abfallsammelfahrzeug passt perfekt zur AWG. Denn wir wollen den Dieselverbrauch verringern und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach und ergänzt: „Weniger Dieselverbrauch bedeutet weniger Ausstoß von Stickoxiden und damit bessere Luft in Wuppertal.“
Seit mehr als zwei Jahren setzen die AWG, die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und der Abfallwirtschaftsverband EKOCity gemeinsam das „Power-to-Gas“-Projekt zur Wasserstoffproduktion am MHKW Wuppertal um. Angesichts von Forderungen nach Nachhaltigkeit und der Klimadebatte gilt das „Wuppertaler Modell“ längst als richtungsweisend. Die Idee: Der bei der Verbrennung des Restmülls im MHKW (Müllheizkraftwerk) erzeugte Strom, wird auch für die Produktion von Wasserstoff verwendet. Das Motto lautet: Müll macht mobil.
Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs funktioniert die Umsetzung des Wuppertaler Wasserstoff-Plans bereits: Seit Juni dieses Jahres sind mit Brennstoffzellen betriebene Linienbusse der WSW im Wuppertaler Linienverkehr unterwegs. „Diesen Schritt wollen wir jetzt auch mit unserem neuen H2-Abfallsammelfahrzeug gehen“, sagt Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG.
Mit FAUN hat die AWG den richtigen Partner an ihrer Seite, um weltweit eine der Spitzenpositionen in Sachen Wasserstoff-Technologie und Müllentsorgung zu behaupten. Im Rahmen des Projektes „Wuppertal/BLUEPOWER“ nahm ein FAUN-Testwagen samt AWG-Besatzung im Mai 2019 am normalen Tagesablauf der Wuppertaler Müllabfuhr teil. Der Testwagen fuhr damals zwar noch mit Diesel durch die Bergische Metropole, sammelte aber fleißig Daten für die bevorstehende Wasserstoff-Ära: Wie oft hält der Müllwagen, damit die Mülltonnen aufgeladen und entleert werden können? Wie viele Kilometer legt er dabei auf welcher Tour, in welcher Zeit mit wie vielen Tonnen Abfall zurück und vor allem, welche Höhenunterschiede gibt es dabei in Wuppertal zu bewältigen?
Der Grund für die umfangreiche Datensammlung: Um den täglichen Anforderungen im Wuppertaler Stadtgebiet samt seiner außergewöhnlichen Topographie dauerhaft Stand halten zu können, musste der Wasserstoff-Müllwagen für die AWG entsprechend konfiguriert werden.
Das Ergebnis der detaillierten Vorarbeiten bringt Patrick Hermanspann, Geschäftsführer der FAUN Gruppe auf den Punkt: „Der Wasserstoffantrieb funktioniert, der elektrische Fahrspaß für die Wuppertaler Müllwerker ist garantiert.“ Von den Fahrern und den Passagieren der Wuppertaler Wasserstoff-Busse hört man jedenfalls bezüglich Fahrkomfort und Lautstärke bislang nur Positives über die neuen Fahrzeuge. Gute Vorzeichen für den ersten Wuppertaler H2-Müllwagen. AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach: „Nicht nur für die Anwohner, sondern auch für unsere Müllwerker ist die Aussicht auf die Reduzierung des Lärmpegels und schädlicher Emissionen bei der täglichen Arbeit eine gute Nachricht.“
Im wahrsten Sinne des Wortes nimmt die H2-Technologie in Sachen Müllfahrzeuge Fahrt auf. FAUN-Geschäftsführer Patrick Hermanspann prognostiziert: „Derzeit sind 20 der BLUEPOWER-Fahrzeuge in der Fertigung, im kommenden Jahr startet die Serienproduktion. Bis 2025 wird die Hälfte aller von uns gelieferten Müllfahrzeuge mit Wasserstoff fahren.“
Mit Blick auf die Wuppertaler Wasserstoff-Busse müssen die Abfallentsorger jetzt nur noch ein paar Meter gut machen: Bekanntlich tanken die blauen Linienbusse der WSW seit diesem Sommer an der H2-Tankstelle direkt am Wuppertaler Müllheizkraftwerk. „Für die Betankung des ersten H2-Abfallsammelfahrzeugs ist das entsprechende Genehmigungsverfahren eingeleitet. Zurzeit ist sichergestellt, dass das neue Fahrzeug in der Nähe des AWG-Betriebsstandortes Klingelholl betankt werden kann“, bestätigt Conrad Tschersich.
Bei FAUN und der AWG herrscht Optimismus: „Industrie, Politik und die Gesellschaft setzen alles daran, die Klimaziele 2030 zu erreichen. Wasserstoff spielt dabei mittlerweile eine wichtige Rolle“, sagt Burkard Oppmann, Geschäftsführer bei FAUN Umwelttechnik sowie begeisterter Wasserstoffverfechter und verweist auf die von der Bundesregierung ausgerufene Nationale Wasserstoffstrategie.
„Solche Rahmenbedingungen sind unerlässlich, um Wasserstoff verstärkt als neuen Energieträger im Verkehrssektor einzusetzen“, bestätigen die beiden AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach und Conrad Tschersich: „Mit unserem Wuppertaler Modell und seinem weltweit einmaligen Dreiklang aus sauberer Entsorgung, effizienter Versorgung und emissionsarmer Mobilität gehen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Sektorenkopplung.“