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Intelligente AWG-Container sparen Kilometer und schonen die Umwelt

Gemeinsames Smart-Waste-Projekt mit den WSW: Füllstandssensoren in Glascontainern zeigen an, wann geleert werden muss.

Sie sind seit vielen Jahren die Recycling-Klassiker Wuppertals: Im Stadtgebiet hat die AWG an mehr als 400 öffentlichen Standorten Depotcontainer für Wertstoffe wie Papier, Glas, Altkleider und Elektrokleingeräte aufgestellt. Bis zu drei Mal in der Woche leert die AWG dort die Sammelcontainer, macht anschließend sauber und führt den Inhalt der Wiederverwertung zu. Doch manche Fahrt der AWG führte bislang zu einem nur zur Hälfte gefüllten Container.

Solche unnötigen Touren sollen zukünftig vermieden werden: Im Zuge des zusammen mit den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) aufgelegten Smart-Waste-Projekts setzt die AWG an allen Depotcontainer-Standorten im Stadtgebiet auf die Füllstandssensoren-Technik. Die vorerst nur in den Glascontainern eingebauten Ultraschall-Sensoren melden per Funktechnologie, wenn ein Behälter voll ist und die Leerung ansteht. Nicht bedarfsorientierte und zeitlich unflexible Leerungsrunden zu halbleeren Glascontainern können so eingespart werden. Der Effekt: Emissionen und Lärm lassen sich reduzieren.

Bei der Umsetzung kann die AWG auf die Unterstützung der WSW setzen: Zunächst wurden alle Stammdaten der Depotcontainer erfasst und systematisiert, dann die Sensoren in den Glascontainern installiert. Die so erhobenen Daten werden über die LoRaWAN-Infrastruktur (Long Range Wide Area Network) der WSW versendet und stehen der AWG zur weiteren Nutzung zur Verfügung. „Mit unseren digitalen Lösungen können Arbeitsprozesse optimiert und nachhaltiger organisiert werden. Dazu bauen wir die notwendigen Infrastrukturen auf und bieten Dienstleistungen rund um Datenauswertung und -visualisierung an“, so der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach.

„Mit diesem Digitalisierungsschritt an unseren Glascontainern wollen wir zukünftig weniger Kilometer fahren, weniger Kraftstoff verbrauchen und so für bessere Luft in unserer Stadt sorgen“, sagt AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach. Das Smart-Waste-Projekt von AWG und WSW soll die jährliche Fahrleistung der entsprechend im Stadtgebiet eingesetzten Fahrzeuge um etwa 15 Prozent reduzieren und so den Schadstoffausstoß verringern. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat das Projekt mit dem Förderprogramm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ mit mehr als 200.000 Euro gefördert.

Die smarte Depotcontainer-Leerung ist nur ein Projekt, das in Wuppertal maßgeblich für saubere Luft sorgen wird. Im Green-City-Plan der Stadt finden sich zahlreiche Vorhaben, um die Grenzwerte dauerhaft zu unterschreiten. So will die AWG zusätzlich ein Fahrerassistenzsystem einsetzen. Darüber erhält der Fahrer direkte Rückmeldung dazu, ob er sein Fahrzeug optimal, also spritsparend, bewegt. Der Einspareffekt an Treibstoff wird auf etwas mehr als 7 Prozent geschätzt. Nicht zu vergessen die 20 Wasserstoff-Busse der WSW, die ihren nahezu emissionsfrei nutzbaren Treibstoff direkt vom Müllheizkraftwerk (MHKW) der AWG erhalten. Durch digitale Zusatzleistungen – beispielsweise öffentliches WLAN in WSW-Fahrzeugen – soll zudem die Attraktivität und damit die Nutzung des ÖPNV in Wuppertal erhöht werden.

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|   Andreas Spiegelhauer
Dank der neuen Füllstandsensoren in den AWG-Depotcontainern leert Fahrer Denis von Landenberg die Weißglascontainer erst, wenn sie wirklich voll sind.
So lassen sich unnötige Kilometer sparen: Dank der neuen Füllstandsensoren in den AWG-Depotcontainern leert Fahrer Denis von Landenberg die Weißglascontainer erst, wenn sie wirklich voll sind. Die Sensoren zeigen die Füllstande der Container an, die sich wiederum per Tablet verfolgen lassen. Foto: AWG