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Kessel-Neubau: Die AWG modernisiert das MHKW auf Korzert

Der neue Kessel stellt die Abfallentsorgung und die zukünftige Versorgung Wuppertals mit nachhaltiger Fernwärme sicher.

Wer regelmäßig den Burgholztunnel nutzt oder auf der Samba-Trasse unterwegs ist, hat es wahrscheinlich bemerkt: An der Ostseite des Müllheizkraftwerks (MHKW) auf Korzert steht seit Anfang Juni ein leuchtend gelb gestrichener Turmdrehkran – Sinnbild für die Modernisierung der 1976 ans Netz gegangen Anlage. Die AWG hat den 87 Meter hohen Koloss aufstellen lassen, um tonnenschwere Teile für den Neubau des Kessels "15" zum Bauplatz innerhalb des MHKW transportieren zu können.

Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG: "Ende des kommenden Jahres soll der neue Kessel 15 fertig sein und für die effiziente thermische Verwertung des Restmülls aus Wuppertal und der Region sorgen." Die Planungen für den Kessel-Neubau laufen bereits seit 2018. Jetzt geht das 30-Millionen-Euro-Projekt langsam aber sicher in die heiße Phase.

Stück für Stück werden die Einzelteile des insgesamt 1.500 Tonnen schweren Kessel ins Werk gehoben, damit dort die Montage erfolgen kann. Der Kesselrost beispielsweise wiegt satte 22 Tonnen, die Kesseltrommel kommt auf 20 Tonnen. Insgesamt sind bei dem Projekt außerdem an die 60.000 Meter Rohr und circa 75.000 Metern Kabel zu verlegen und zu installieren.

Conrad Tschersich: "Durch den Kesselneubau werden wir im MHKW langfristig die technischen Voraussetzungen für einen gesicherten Vier-Kessel-Betrieb haben. Mit Blick auf die Reduzierung fossiler Energieträger und der Erweiterung des WSW-Fernwärmenetzes ist dies ein wichtiger Schritt für nachhaltige Abfallentsorgung und Energieversorgung in Wuppertal und die Region."

Bis Ende Dezember soll der Kran seine Arbeiten für den Neubau Kessel 15 erledigt haben. Die neue Silhouette „MHKW mit Drehkran“ auf Korzert wird also noch ein paar Monate zu sehen sein.

Fakten zum MHKW:

  • Seit Inbetriebnahme der damaligen MVA im Jahr 1976 folgte die sukzessive Modernisierung der Anlage zum heute bekannten Müllheizkraftwerk (MHKW), das über die Jahrzehnte mittlerweile auf mehr als 1,2 Millionen Kessel-Betriebsstunden kommt.
     
  • Pro Jahr werden im MHKW auf Korzert circa 440.000 Tonnen Abfall thermisch verwertet und aus der gewonnenen Energie Strom, Fernwärme und Wasserstoff produziert.
     
  • Das MHKW stellt die Entsorgung von Abfällen aus der grauen Restmülltonne für mehr als 1,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger innerhalb des abfallwirtschaftlichen Zweckverbandes EKOCity sicher.
     
  • 1996 begann im MHKW die Wuppertaler Fernwärme-Ära: In der Anlage auf Korzert wird der Restmüll nicht einfach nur verbrannt, er wird thermisch verwertet. Jahr um Jahr liefert das MHKW verlässlich Fernwärme und Strom für Wuppertal.
     
  • Im Schulterschluss mit ihrem Mutterkonzern WSW baut die AWG das Fernwärmesystem konsequent aus. 2010 erfolgte die Erweiterung der Fernwärmeversorgung von den Südhöhen bis Ronsdorf, 2018 die Inbetriebnahme des erweiterten Fernwärmenetzes bis in die Talsohle samt Stilllegung des Kohlekraftwerks Elberfeld. Mehr als eine Million Tonnen CO2 sind den Wuppertalerinnen und Wuppertalern so in den vergangenen dreieinhalb Jahren im wahrsten Sinne des Wortes erspart geblieben.
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|   Andreas Spiegelhauer
Auf der Ostseite des MHKW steht seit Anfang Juni ein 87 Meter hoher Kran, mit dessen Hilfe tonnenschwere Bauteile für den Neubau von Kessel "15" ins Werk gehoben werden können. Foto: AWG
Helfer beim Neubau von Kessel "15": Seit Anfang Juni steht auf der Ostseite des Müllheizkraftwerks auf Korzert ein 87 Meter hoher Kran, mit dessen Hilfe tonnenschwere Bauteile ins Werk gehoben werden. Foto: AWG