100 Tage-Bilanz von AWG und WSW: H2-Busse auf der Erfolgsspur

Die 10 Fahrzeuge umfassende Wasserstoffflotte der WSW hat die Erwartungen übertroffen.

Seit Juni setzt die WSW mobil GmbH im Wuppertaler ÖPNV Wasserstoffbusse ein. Mit dem Einsatz der emissionsfreien Fahrzeuge sind die WSW nach den ersten 100 Tagen durchweg zufrieden. Die Fahrzeuge werden mit Wasserstoff betankt, der aus der thermischen Nutzung des Restmülls von ca. 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger innerhalb des EKOCity Abfallwirtschaftsverbandes gewonnen wird. Dazu hat die AWG im Frühjahr am Müllheizkraftwerk auf Korzert einen Elektrolyseur installiert, der mit Strom aus dem Kraftwerk betrieben wird. 

„Nicht nur die Busse, sondern das gesamte Betriebskonzept mit der Wasserstoffproduktion und der Betankungsanlage bei der AWG, haben unsere Erwartungen vollauf erfüllt“, sagt WSW-Chef Markus Hilkenbach. Die zehn Busse des belgischen Herstellers Van Hool haben seit der Inbetriebnahme der Flotte 65.000 Kilometer zurückgelegt. Die zweiachsigen Fahrzeuge nutzen Energie aus Wasserstoff, die während der Fahrt in einer Brennstoffzelle in Strom für den Antrieb umgewandelt wird. Jeder Bus kann in fünf Tanks 38,5 Kilogramm Wasserstoff mit sich führen. Die Tanks befinden sich auf dem Dach der Fahrzeuge.

Bei einem durchschnittlichen Wasserstoffverbrauch von rund acht Kilogramm auf 100 Kilometern verfügen sie über eine Reichweite von über 400 Kilometern. Damit verbrauchte der Bus in den Sommermonaten rund 10 Prozent weniger als die Herstellerangabe. Mit ihrer Reichweite sind die Wasserstoffbusse batteriebetriebenen Elektrobussen weit überlegen. Ähnlich wie bei den Dieselbussen ist eine Betankung pro Tag ausreichend. Der Tankvorgang an der Wasserstoff-Tankstelle am AWG-Müllheizkraftwerk Korzert dauert etwa zehn Minuten. Auch dadurch fügen sie sich besser in den Betrieb ein als Batterie-Busse.

Wichtig für die reibungslose Integration der Wasserstoff-Fahrzeuge in die WSW-Busflotte ist außerdem, dass etwa die Hälfte der rund 800 Fahrerinnen und Fahrer bereits auf den Fahrzeugen geschult wurden. Die Wasserstoffbusse sind bei den Fahrdienst-Mitarbeitern beliebt: Sie sind leise, komfortabel und verfügen über gute Fahreigenschaften. Positiv ist auch die Resonanz bei den Fahrgästen. Viele Kunden haben den Wunsch geäußert, dass bald mehr Wasserstoff-Busse in Wuppertal eingesetzt werden. Ein Wunsch, der erfüllt wird. Zehn weitere Null-Emissions-Fahrzeuge haben die WSW bereits bestellt. Die neuen Wasserstoffbusse kommen von dem polnischen Hersteller Solaris und werden ab Dezember nach Wuppertal geliefert.

Das Wasserstoff-Projekt „H2W“ von WSW, AWG und EKOCity wird durch die EU-Förderprogramme JIVE, MEHRLIN und JIVE2, das Förderprogramm des Bundes NIP2 sowie durch das Land NRW mit VRR-Mitteln unterstützt.

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Ganz eng am krassen Wasserstoff: Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil (links), und Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG (rechts), an einem der WSW-Brennstoffzellenbusse, die am Müllheizkraftwerk der AWG mit H2 betankt werden. Foto: WSW
Positive 100-Tage-Bilanz: Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil (links), und Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG (rechts), an einem der WSW-Brennstoffzellenbusse, die am Müllheizkraftwerk der AWG mit H2 betankt werden. Foto: WSW