Seit Samstag, 7. Mai 2022, ist das Müllheizkraftwerk (MHKW) auf Korzert wieder in Betrieb. Zuvor hatte es einen einwöchigen Anlagenstillstand gegeben, um turnusmäßige Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten durchführen zu können. Unter anderem wurden der circa 100 Meter hohe Kamin, der Müllbunker und Rauchgaskanäle, Dampf-und Kühlwasserleitungen sowie eine Vielzahl von Ventilen geprüft, gewartet, repariert und gegebenenfalls ausgetauscht.

Um alle Arbeiten ausführen zu können, musste nicht nur das Feuer aus sein, sondern auch der Müllbunker geleert werden. Das war nicht eben so gemacht: Der Müllbunker auf Korzert hat ein Fassungsvermögen von circa 31.500 Kubikmetern, vergleichbar mit dem Volumen eines 10-stöckigen Wohnhauses. Die AWG konnte ihren engen Zeitplan abarbeiten. So hat der Boden auf der Ostseite des Müllbunkers während des Anlagenstillstandes eine neue Betondecke erhalten.

Während des einwöchigen Anlagenstillstands hat die AWG alle übrigen Dienstleistungen –  von der haushaltsnahen Müllabfuhr, über die Recyclinghöfe bis hin zum Autorecycling – wie gewohnt angeboten.

Eigentlich war der Anlagenstillstand schon für Anfang September 2021 geplant. Grund für die Verschiebung auf dieses Frühjahr war das Jahrhunderthochwasser im Juli, das auch Wuppertal schwer getroffen hat. Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG: „Angesichts der Hochwasser-Müllmengen, die damals auch aus einigen Nachbarkommunen bei uns angeliefert wurden, war die Verlegung der Wartungsarbeiten unumgänglich.“ Zuletzt hat es 2019 im MHKW einen Anlagenstillstand samt Revisionsarbeiten gegeben.

Öffnungszeiten AWG-Müllheizkraftwerk:

• Montag bis Freitag: 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr
• Samstag: 7.30 Uhr bis 12.00 Uhr

Fakten zum Wuppertaler Müllheizkraftwerk (MHKW):

• Das zurückliegende Jahr 2021 war geprägt von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus`, außerdem von einer völlig unerwarteten „Eiszeit“ im Februar und vom Hochwasser im Juli. Dabei hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig und unentbehrlich der kontinuierliche Betrieb des Müllheizkraftwerks (MHKW) der AWG auf Korzert für die regionale Abfallentsorgung und die lokale Fernwärmeversorgung ist.
• Denn die Abfälle werden im MHKW nicht einfach nur verbrannt – sie werden thermisch verwertet. Die Energie, die bei der Verbrennung frei wird, ist wichtiger denn je – dient sie doch der Strom-und Wärmeversorgung in Wuppertal. Während der „Eiszeit“ im Februar 2021 war die Arbeit der AWG auf Korzert zwar nicht zu sehen, aber spürbar: Das MHKW lieferte weiterhin zuverlässig Fernwärme und Strom für Wuppertal.
• Die Einspeisung von Fernwärme ins Netz der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) ist aus der Versorgung der Stadt Wuppertal nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2021 lieferte das MHKW mehr als 532.000 MWh Fernwärme. Zur Erinnerung: Dank der modernen Fernwärmeversorgung konnten die WSW das Kohleheizkraftwerk in Elberfeld 2018 vom Netz nehmen. Dadurch bleiben Wuppertal pro Jahr mehrere 100.000 Tonnen CO₂ erspart. Längst ist die Millionen-Sparmarke geknackt – ein Meilenstein für den Umwelt- und Klimaschutz.
• Auch beim innovativen Wasserstoff-Projekt „Müll macht mobil“ sind AWG und WSW in Kooperation mit dem Abfallwirtschaftsverbund EKOCity Vorreiter: Schon seit Sommer 2020 tanken Linienbusse der WSW an der H₂-Tankstelle direkt am MHKW ihren Wasserstoff, der dort aus einem Teil des Stroms der thermischen Verwertung des Abfalls gemacht wird. So sind die Busse geräuscharm, nahezu emissionsfrei und zuverlässig in Wuppertal unterwegs. Mit diesem „Wuppertaler Modell“ und seinem weltweit einmaligen Dreiklang aus sauberer Entsorgung, effizienter Versorgung und emissionsarmer Mobilität geht die AWG konsequent in Richtung einer nachhaltigen Sektorenkopplung.